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::k4:
a r t i s t :: Erdmoebel
t i t l e :: Kung Fu Fighting
d a t e :: 2013-00-00
l a b e l :: jippie!
g e n r e :: Indie
s o u r c e :: CD
b i t r a t e :: 252 kbps avg
e n c o d e r :: LAME 3.98.4 -V 0
t r a c k s :: 11
p l a y t i m e :: 35:18
s i z e :: 63.61MB
tracklist
1 Blinker 3:07
2 Cardiff 5:33
3 Bewegliche Ferien 2:31
4 Gefaesse 3:51
5 Kung Fu Fighting 3:20
6 Zollstockbad 2:42
7 Club Der Senkrecht Begrabenen 2:34
8 Vivian Maier 3:14
9 Jetzt 2:39
10 Jede Nacht (Shenzhen Oder Guangzhou) 3:36
11 Peng 2:11
releasenotes
Treten Sie heran, kommen Sie näher. Knutschaction mit Speichelfaktor 100
erwartet Sie. Seien Sie jetzt dabei, zögern Sie nicht, wagen Sie diesen einen
Klick zum Video der neuen Erdmöbel-Single. Wie die Spielorgel des einarmigen
Leierkastenmanns auf dem Jahrmarkt steigt "Kung fu fighting" ein - Dingeling,
dingeling, uffdada, uffdada. Markus Berges marschiert parlierend von der
Vergangenheit ins Jetzt, wo ein Abschied der Erinnerung gegenübersteht. "Nur
noch eine Runde, nur eine Viertelstunde / Ich bitte Dich, bitte bitte nicht /
Fahr Du nicht auch noch ans Meer", animieren Erdmöbel zur letzten
Karussellfahrt in trauter Zweisamkeit. "Was in Erinnerung bleibt, ist der
Parkplatz, ist 'bumm bumm bumm', ist 'Kung fu fighting' als Klingelton" -
Trompete und Orgel spazieren weiter durch die Rummelgassen, das junge Paar im
Videoclip knutscht, als gäbe es kein Morgen, als wäre es der letzte gemeinsame
Augenblick. "Wo-ho-ho-ho!"
"Kung fu fighting" hei▀t auch der neue Langspieler des Kölner Vierers,
veröffentlicht auf dem eigens gegründeten Label, produziert von Bassist
Ekimas. Zuletzt hatten Erdmöbel 2010 mit "Krokus" für Aufruhr im deutschen
Popkosmos gesorgt. Die SZ behauptete gar die Rheinländer bildeten die "grö▀te
deutsche Band unserer Tage". Was tun, wenn man alles richtig gemacht hat, aber
der Ruhestand noch nicht in Sicht ist? "Es war klar, dass ich nichts schreiben
durfte, das sich wie 'Krokus' anhört", setzt Berges an. "Wenn etwas klang wie
'typisch Erdmöbel', bedeutete das, dass wir es schei▀e fanden", ergänzt
Ekimas. Vergleicht man die beiden Erstauskopplungen von "Krokus" und "Kung fu
fighting" stellvertretend, erkennt man den Willen zur Veränderung. Während
"77ste Liebe" in Tempo und textlicher Ausgestaltung ins Zukünftige drückt und
zum Heiratsantrag ansetzt, verliert sich der "Kung fu fighting"-Titelsong in
der Erinnerung, gedämpft und nachdenklich. Als konzertierte Bob Dylan ein paar
Meter weiter, aber man könne nicht die Motivation aufbringen, sich das
anzusehen, weil heute nicht mehr 1962 ist. Es sind andere Ausgangspositionen.
Auf der einen Seite die Aussicht auf das Glück in allen Facetten seiner
Seltsamkeit, dem gegenübergestellt der Verlust der Fortune und die Besinnung
auf das hoffnungsgebende Element vergangener Erfahrungen.
"Atomangriff, Atomangriff", hei▀t es in "Club der senkrecht Begrabenen". Da
hilft nur ein Appell ans Jenseitige: "Fancy diamonds helft mir blinken". Der
Song spricht vom Tod, feiert aber mit Dur-Trompete und Stakkato-Gitarre den
eigenen Eintritt in diesen exklusiven Verein. Der Chorus wiederholt den
Songtitel freudvoll und ohne Unterlass, Handclaps transformieren ihn zum
Singalong. "Cardiff" zeichnet mit Kontrabass und Querflöte ein mysteriöses
doch anmutiges Bild des Lebens in der walisischen Hauptstadt, bis die Welt der
beiden heranwachsenden Protagonisten zerbricht. Der Reverend beschwört die
Buben: "Jungs ihr müsst jetzt stark sein." In der Folge reisen die beiden
lieber durch die Landen als im "Heimwehheim" zu landen. Und wieder spielt der
Abschied eine zentrale Rolle. Dabei verschwimmen Besinnung und Verklärung so
sehr, dass Berges schlie▀lich resümiert: "Nicht mal im Traum war das in
Cardiff."
Auch "Bewegliche Ferien" schwebt entlang von Kindheitserinnerungen. Wortspiele
wie "Duisburg Eisenpimmel" bewegen sich in juvenil-anzüglichen Denkmustern.
"Serien / Bewegliche Ferien / Mitten ins Herz" - Herzlichkeit als Folge der
Unbefangenheit; wie ein kindliches Leben in den Tag hinein und die Dankbarkeit
für solche Zeiten im Späteren. Die Querflöte entledigt sich ihrem trauernden
Unterton, Percussion und Gitarre gehen hüpfend voran und bespielen die
"Leichtigkeit der Welt". Der Closer "Peng" macht noch mal richtig Rabatz,
erzählt von "Oer-Erkenschwick. Schwick! Schwick! Schwick!", vom "Kuckkuck.
Kuck! Kuck! Kuck!" und Tabula rasa: "Ich nehm' schon mal ein Schie▀gewehr /
... / Peng! Peng! Peng!" Ende, aus. Eine gute halbe Stunde reicht Erdmöbel, um
ein- und wieder auszusteigen und dabei doch bleibenden Eindruck zu
hinterlassen.
Noch mal zurück zum Anfang: Im Video von "77ste Liebe" rauchen zwei
halbwüchsige voller Freude einen Grasdübel. Im Clip zu "Kung fu fighting"
lecken sich zwei Nackte, der Kindheit Entwachsene gegenseitig die Münder aus.
Beide Songs drücken dabei ein Lebensgefühl aus, rütteln an der Pathosdose,
fallen jedoch nie hinein oder versinken in ihrer eigenen Lyrik - das ist die
gro▀e Stärke von Erdmöbel. Auch 2013. Auch auf "Kung fu fighting". Vielleicht
sind Erdmöbel ja wirklich eine der grö▀ten deutschen Bands unserer Tage.
http://erdmoebel.de/
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Erdmoebel-Kung_Fu_Fighting-(JIPPIE001CD)-CD-DE-2013-k4
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